und der steinerne Thron
Es gibt Wanderungen, die mehr sind als nur ein Weg von A nach B – sie erzählen eine Geschichte. Unsere Tour zur Montaña de Jorós war genau so eine. Eine Reise durch die wilde, ungezähmte Landschaft Fuerteventuras, voller bizarrer Felsformationen, schroffer Schluchten und weiter Horizonte.
Die neugierigen Wächter des Barrancos
Schon am Startpunkt wurden wir von einer besonderen „Begrüßungskomitee“ empfangen. Wo der Barranco de Jorós die staubige Piste zur Punta de Jandía kreuzt, befindet sich ein Futterplatz für Ziegen – und sie waren zahlreich erschienen. Manche beobachteten uns mit skeptischen Blicken, andere trotteten neugierig heran, als wollten sie sich uns anschließen. Eine von ihnen wagte es sogar, zaghaft an einem Rucksack zu schnuppern – vielleicht in der Hoffnung auf eine kleine Wegzehrung?
Unbeeindruckt von unserem Publikum brachen wir auf und folgten dem Barranco in Richtung Norden. Die Schlucht zog sich tief und verwinkelt durch die Landschaft, ihre Wände von der Zeit geschliffen und vom Wind gezeichnet. Die Stille war beeindruckend – nur der ferne Ruf eines Raubvogels und das gelegentliche Geklapper fallender Steine begleiteten uns.
Ein Grat mit zwei Gesichtern
Auf Höhe des Morro de la Habana verließen wir den Barranco und begannen den Aufstieg auf den Bergkamm. Der schmale Pfad führte uns stetig höher, bis wir schließlich den Grat erreichten. Ein atemberaubender Anblick tat sich auf: Im Osten thronte die Montaña de Jorós, umspielt von den Winden des Atlantiks. Im Westen ragte der gewaltige Fraile in den Himmel – eine eindrucksvolle Felsgestalt, die wir uns für eine zukünftige Expedition vorgemerkt haben.
Doch unser Weg führte in eine andere Richtung: hinab zur Ostküste, wo sich ein bereits aus der Ferne gesichtetes, ungewöhnlich glattes Felsmassiv erhob. Je näher wir ihm kamen, desto surrealer wirkte es – eine nahezu perfekt geformte, massive Sitzgelegenheit mitten in der rauen Natur. Sofort war die Assoziation da: Der „Steinerne Thron“ war geboren! In Anlehnung an die berühmte Serie Game of Thrones hatten wir unser eigenes königliches Symbol gefunden. Ein perfekter Platz für eine Pause – und natürlich für ein paar epische Fotos.
Der Berg ruft
Nach einer kurzen Rast wanderten wir weiter nach Osten. Das Gelände begann sanft anzusteigen, als würde die Landschaft selbst uns zur Montaña de Jorós hinaufführen. Dann entdeckten wir eine Höhle – ein dunkler Schlund inmitten der goldbraunen Felsen. Neugierig näherten wir uns und nahmen uns Zeit für eine kleine Erkundung. Der kühle Schatten war eine willkommene Abwechslung von der Sonne, und natürlich konnten wir nicht widerstehen, diesen geheimnisvollen Ort mit einigen Aufnahmen festzuhalten.
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Doch die eigentliche Herausforderung lag noch vor uns. Der finale Aufstieg zur Montaña de Jorós begann, und mit jedem Schritt wurde die Aussicht spektakulärer. Schließlich erreichten wir den Gipfel – und was für eine Belohnung uns dort erwartete! Vor uns erstreckte sich die raue Schönheit Jandías: Nach Süden schweifte der Blick über die karge, unberührte Landschaft bis nach Puertito, während in der Ferne der Hafen von Morro Jable wie eine winzige Miniatur wirkte. Der Wind trug den salzigen Duft des Meeres herauf, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen.
Der lange Weg zurück – auf den Spuren der Ziegen
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Nach ausgiebigem Fotografieren und Videoaufnahmen traten wir schließlich den Abstieg an. Diesmal führte unser Weg hinunter in den Barranco de los Escobones, eine verwunschene Schlucht, die uns langsam wieder in Richtung Küste leitete. Schließlich trafen wir auf die Piste zur Punta de Jandía, doch anstatt den Staub der vorbeifahrenden Autos einzuatmen, wählten wir den höher gelegenen Wanderweg GR-131.
Schritt für Schritt näherten wir uns Morro Jable – unserem Ausgangspunkt. Und wer wartete dort bereits auf uns? Natürlich unsere neugierigen Ziegenfreunde! Eine von ihnen war sogar besonders wagemutig: Mit den Vorderhufen auf unserem Fahrzeug lehnend, schien sie uns vorwurfsvoll zu mustern, als wolle sie wissen, was wir ohne sie erlebt hatten.
Fazit: Eine Tour voller Abenteuer
Diese Wanderung hatte alles: wilde Natur, geheimnisvolle Orte, grandiose Ausblicke und sogar einen königlichen Thron. Die Montaña de Jorós hatte uns nicht nur mit ihrem Gipfelblick belohnt, sondern auch mit einer Geschichte, die wir mit nach Hause nehmen durften. Und eines ist sicher – wir werden wiederkommen!
Bleibt abschließend noch zu bemerken das es dort keinerlei Wanderwege gibt, man läuft auf alten Pfaden oder folgt den Wegen der Ziegen! Und bitte nicht vergessen, es ist oftmals sehr heiß auf Fuerteventura, Schatten ist kaum zu finden. Bitte eine Kopfbedeckung benutzen und viel zu trinken einpacken!