Stausee Embalse de las Peñitas

Auf dem Weg zur Ermita de la Peña

In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Eindrücke von einer Wanderung zum Stausee von Vega Rio Palmas näher bringen. Der Embalse de las Peñitas wurde 1941 – 46 von Diktator Franco errichtet. Er wollte die im Winter zum Teil heftigen Regenfälle zur ganzjährigen Wasserversorgung nutzten. Das Unternehmen schlug fehl, die reißenden Wassermassen führten zu viel Geröll und Erde ins Tal und so verlandete der Stausee relativ schnell. Schnell bildete sich eine fruchtbare grüne Oase auf dieser Fläche, ein Paradies für verschiedene Vogelarten. Steigt man an der Staumauer die dahinter liegende Schlucht hinab kommt man zur kleinen Ermita de Virgen de la Peña. Die Kapelle wurde 1593 zu Ehren der Schutzpatronin der Insel , Virgin de la Peña erbaut.

Der Weg startet am Restaurant Casa de Naturaleza etwas außerhalb von Vega Rio Palmas und führt durch das Trockenbett des mit Palmen bewachsenen Barranco de las Peñitas.

Das Gebiet rund um den verlandeten See ist ein Paradies für Vögel. Besonders am frühen Morgen hört man hier ein wahres Konzert an verschiedenen Vogelstimmen.

Je nach Jahreszeit ändert sich das Bild. Nach starken Regenfällen steht auch mal Wasser auf der sonst völlig ausgetrockneten Fläche. Dann kann man in der Tat von einem See sprechen.

Von hier an geht es an der Staumauer vorbei hinunter in die Schlucht. Die Felsen rechts und links der Schlucht gehören zu den ältesten Gesteinsschichten der Insel. Sie haben sich durch tektonische Plattenverschiebungen am Grund des Atlantik aufgetürmt.

Weiter geht es hinab in Richtung der kleinen Ermita. Die Felsen rechts und links der Schlucht wirken gewaltig und man kommt sich als Mensch klein und verloren vor. In den Senken stehen fast immer Pfützen vom letzten Regen. Mit etwas Glück trifft man dort schon mal auf Enten.

Nach einigen Metern abwärts kommt die keine Kapelle in Sicht und das Ziel ist erreicht. Wer möchte kann hinein schauen, die Türe steht meist offen.

Wer dann noch Lust verspürt kann auf einem Weg hinter der Kapelle ins Tal von Buen Paso gelangen. Das Ende der Schlucht war schon öfter Drehort bekannter Filmproduktionen. Unter anderem wurden Szenen von Exodus und The Eternals dort gedreht.

Wer einen zweiten Wagen in Ajuy geparkt hat könnte jetzt durch den Barranco bis dort hin wandern. Ansonsten führt die selbe Strecke wieder zurück zum Startpunkt der Wanderung. Dort eignet sich das Casa Naturaleza zur Einkehr und zum Aufladen der Akkus.

Und am Ende der Tour stellt sich die Frage ob dieser Kollege mich die ganze Zeit von oben beobachtet hat?

Ajuy und das Felsentor „Peña Horadada“

Ajuy das ehemalige Puerto de la Peña

Der kleine abgelegene Fischerort Ajuy an der rauen Westküste von Fuerteventura ist bekannt durch seine „Piratenhöhlen“. Etwa zwei Kilometer außerhalb liegt die „Caleta Negra“, die schwarze Bucht. Bis zu 600 Meter ragen dort die Höhlen in den Felsen. Außerdem kann man eine schöne Wanderung entlang der Steilküste zum Felsentor Peña Horadada machen.

Der Strand von Ajuy wird aufgrund von Piratenangriffen auch Playa de los Muertos (Strand der Toten) genannt. Er ist schwarz und wegen gefährlicher Strömungen nicht zum Baden geeignet!

Der Weg zu den Höhlen ist nicht zu übersehen und leicht zu erreichen. Entlang an bizarren und fossilen Gesteinsformationen führt am Ende eine Treppe in die Unterwelt.

Geht man aber oberhalb der Höhlen über einen Pfad entlang der Steilküste hat man von der gegenüberliegenden Seite einen tollen Einblick in die Haupthöhle. Auf diesem Weg geht es auch weiter zum Felsentor Peña Horadada am Ende des Barrancos de la Peña. An dieser Stelle soll im Jahre 1402 der Eroberer Jean de Bethencourt auf Fuerteventura angekommen sein. Der Felsen mit seinem vom rauhen Atlantik ausgewaschenen Loch wirkt aus der Ferne noch relativ unscheinbar. Steht man dann davor ist er schon sehr imposant.

Das Felsentor Peña Horadada

Das Felsentor „Peña Horadada“ befindet sich an der Mündung des Barranco de la Peña in der Nähe der Piratenhöhlen von Ajuy. Es handelt sich um eine 20 m. hohe Klippe, in die die starke Brandung ein Loch geschlagen hat.

Die American Star

Ein Kreuzfahrtschiff läuft auf Grund

Am 18. Januar 1994 lief das ehemalige Kreuzfahrtschiff „American Star“ vor der Westküste von Fuerteventura auf Grund. Das Schiff war von Piräus im Schleppverband unterwegs nach Thailand um dort zu einem schwimmenden 5* Hotel umfunktioniert zu werden. Vor den Kanarischen Inseln geriet der Verband in schwere See, die Schleppseile rissen und die American Star trieb steuerlos auf die Küste zu. Nachdem sie auf dem felsigen Untergrund fest saß zerbrach das Schiff innerhalb von 48 Stunden in zwei Teile. Die American Star hatte ihre letzte Ruhestätte gefunden. Seit März 2007  ist nichts mehr von dem einst so stolzem Schiff zu sehen.

Die Playa de Garcey im Westen von Fuerteventura, hier lief die American Star am 18. Januar 1994 auf Grund. Der Strand liegt am Rande des militärischen Sperrgebiet!

Die American Star von oberhalb der Playa de Garcey gesehen.

Wer neugierig geworden ist und mehr über die American Star erfahren möchte, das Explorer Magazin hat dem Schiff eine sehr umfangreiche Seite gewidmet!  Den Link dafür findest du unten.

www.explorermagazin.de/amstar