Hafen Morro Jable

Hafenimpressionen Morro Jable

Wer im Süden von Fuerteventura Urlaub macht hat mit Sicherheit schon mindestens einmal den Hafen von Morro Jable besucht. Vielleicht um die Schildkröten in der Aufzucht und Pflegestation oder die Rochen die sich gelegentlich im Hafenbecken zeigen zu beobachten. Von hier legt auch die Fähre Richtung Gran Canaria und von dort aus weiter nach Teneriffa ab. Die Fahrzeit nach Gran Canaria beträgt drei Stunden, bis nach Teneriffa sind es insgesamt etwas über sechs Stunden Fahrtzeit. Vom Hafen in Morro Jable aus werden zudem verschiedene Aktivitäten auf dem Meer angeboten, wie Segeltouren oder Hochseeangeln.

Der Hafen von Morro Jable ist eine Mischung aus Fährhafen, Fischereihafen und Sporthafen. Im Vergleich zu anderen Häfen und Marinas ist er nicht wirklich spektakulär, aber man kann durchaus einiges entdecken und beobachten und dort eine schöne Zeit verbringen.

Die Hafenausfahrt auf den offenen Atlantik

Ich persönlich liebe es über die Anlegestege zu schlendern und mir die kleinen Fischerboote genauer anzusehen. Manche sind kaum größer als eine Nussschale und werden von ihrem Fischer liebevoll gepflegt.

Wer etwas Zeit mitbringt sollte sich irgendwo auf eine Mauer oder einen Stein setzen und das Treiben beobachten. Auf mich hat es eine beruhigende Wirkung und selbst in dieser Situation finden sich Fotomotive. Mit etwas Glück kann man sogar Stachelrochen im Hafenbecken beobachten. Bitte füttert diese  majestätischen Tiere nicht.

Die Schildkrötenstation im Hafen dient zur Aufzucht der unechten Karettschildkröte und zur Pflege von verletzten oder geschwächten Schildkröten. Nach einer Zeit in der Station werden diese Tiere wieder im Atlantik ausgesetzt. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 10.00 – 13.00h. An Feiertagen ist die Schildkrötenstation geschlossen.

Direkt hinter dem Hafen befindet sich ein kleiner Strandabschnitt, der Playa Las Coloradas, der am Wochenende meistens nur von ein paar Einheimischen genutzt wird. Wegen der Gefahr herabfallender Steine wurden Warnschilder aufgestellt die vor dem Betreten der kleinen Bucht warnen.

Las Salinas del Carmen

Salzmuseum Las Salinas del Carmen

Weißes Gold aus dem Meer, teuer wie ein Edelmetall war früher das aus dem Atlantik gewonnene Salz. Es diente zur Konservierung von Fisch und anderen Lebensmitteln. Aus der Saline etwas außerhalb von Caleta de Fuste wurde ein interessantes Freilichtmuseum wo bis heute das weiße Gold gewonnen wird. Ein Besuch der 1910 gebauten Anlage lohnt sich auf jeden Fall!

Im Hauptgebäude lebte früher der Salinenbetreiber, heute ist dort eine Ausstellung und ein Shop mit vielen Produkten des weißen Goldes zu finden. Bei einem Rundgang über das Gelände bekommt man einen Eindruck wie durch Verdunstung des Meerwasser Salz gewonnen wird. Bis 1984 belieferte diese Saline eine Fischkonservenfabrik in Puerto del Rosario.

Am Meer direkt bei der Anlage steht das Skelett eines 19 Meter langen Finnwals. Das Tier strandete im Jahr 2000 an der Nordküste beim Fischerort Majanicho. Mehr Info’s gibt es auf der Homepage des Museums: Museo salinas del carmen

Von Pájara nach Cardón

Von Pájara nach Cardón, diese Wanderung ist eine Teiletappe des GR 131 und geht eigentlich von Pájara bis nach La Pared. Diese Etappe gilt zurecht als die Königsetappe der Inseldurchquerung von Nord nach Süd. Die Strecke bis Cardón ist für mich eindeutig der schönste Teil dieser Etappe. Da diese Tour keine Rundwanderung ist haben wir zuvor in Cardón ein zweites Fahrzeug abgestellt.

Ausgangspunkt für diese wunderschöne Wanderung ist Pájara, hier ist auch der Verwaltungssitz der südlichsten der sechs Gemeinden von Fuerteventura. Die Gemeinde ist recht wohlhabend, was aus den Einnahmen der großen Touristenzentren von Costa Calma bis Morro Jable resultiert. In der Morgensonne verlassen wir den Ort in südliche Richtung. Die ersten Kilometer geht es noch sanfte Hügel hinauf, ideal um sich warm zu laufen.

Anfangs geht es noch über eine weitläufige hügelige Landschaft

Langsam gewinnt das Gelände an Steigung und das Cardonmassiv kommt am Horizont in Sichtweite. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und der Gipfel des Cardon kommt auch nicht wirklich näher. Dafür ändert sich die Landschaft ständig und auch der Blick zurück nach Pájara lohnt sich. Und langsam bekommt man ein Bild warum diese Wanderung für mich eine der Schönsten ist!

Hier mal ein Beispiel wie sich Regen bzw. lange anhaltende Trockenheit auf die Insel auswirkt! Die beiden Bilder habe ich in etwa von der gleichen Position gemacht.

Das Gelände wird nun felsiger und anspruchsvoller und die Landschaft immer beeindruckender! Langsam scheint auch der Gipfel des Cardon näher zu kommen!

Und dann stehen wir plötzlich vor einer massiven Felsformation die wir nach den bisherigen Landschaftsformen so nicht erwartet hätten. Diese zerklüftete Felsformation ist wahrlich ein Highlight! Hier füllen sich die Speicherkarten von Handy und Kamera.

Keine Angst, die Walkers kennen den Weg!

Nach der nächsten Steigung wird es Zeit für eine Pause. Eine Banane essen und einen Blick auf den hinter uns liegenden Weg zu richten lohnt sich! Aus dieser Perspektive ist der bisherige Weg gut nachvollziehbar und jeder ist dabei in seinen Gedanken versunken.

Beim Abstieg in Richtung Cardon ist nochmals große Aufmerksamkeit gefordert. Nun kommen wir dem heutigen Ziel näher, der Ort ist in Sichtweite….jeder von uns ist froh dass wir diese Etappe nicht bis La Pared ( über 27 km ) geplant haben. Ein letzter Blick nach oben….

Der Montaña El Caracol

Eine Wanderung zum Gipfel des Caracol

Der Caracol, der Hausberg von Tarajalejo. Von der Hauptstraße aus betrachtet wirkt er trotz seiner relativ geringen Höhe von 467 Metern wuchtig und scheinbar nicht zu besteigen. Aber von Giniginámar aus kann man über einen lang gezogenen Rücken nach oben gelangen. Wegen des zum Teil sehr rutschigen Untergrundes ist  absolute Trittsicherheit erforderlich!!! Caracoles kann man mit „Schnecken“ übersetzten. Diese sind am Berg jedoch nicht zu finden. Woher der Caracol also seinen Namen hat ist mir nicht bekannt.

Der Caracol von der Straße betrachtet

Im Sommer kann ich jedem empfehlen diese Wanderung in den frühen Morgenstunden zu beginnen! Bei wolkenlosen Himmel brennt die Sonne gnadenlos und es kann sehr heiß werden. Auch sollte genügend Wasser mitgeführt werden! Die ersten Meter sind schnell zurück gelegt und wir entfernen uns recht rasch vom verschlafen wirkenden Ort Giniginámar.

Während es langsam und stetig über loses Gestein aufwärts geht lohnt ein Blick zur Seite. Ab einer gewissen Höhe taucht unten im Tal Tarajalejo auf und weiter am Horizont kann man bis zur Costa Calma blicken. An klaren Tagen ist die komplette südliche Halbinsel zu sehen.

Der Weg zum Gipfel wird mit jedem Meter mühsamer. Im Sommer wird es recht früh am Tag heiß und Schatten gibt es während der Wanderung nicht. Dafür wird der Wanderer am Gipfel mit einer genialen Rundumsicht entlohnt. Der Blick zur Küste zeigt Tarajalejo, Giniginámar und die Costa Calma. Ins Inselinnere reicht der Blick bis zum Malpais Grande oder zum Cardonmasiv.

Nach einer kleinen Stärkung geht es den selben Weg wieder zurück nach Giniginámar. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit in Richtung Tarajalejo hinab zu steigen. Diesen Weg bin ich persönlich noch nicht gegangen. Egal welchen Weg man zurück nimmt, es ist absolute Trittsicherheit gefragt.

Zum Schluss ist mir noch ein Schnappschuss gelungen. Der Rabe flog im richtigen Moment durchs Bild. Manchmal hat man einfach Glück.

Stausee Embalse de las Peñitas

Auf dem Weg zur Ermita de la Peña

In diesem Beitrag möchte ich euch ein paar Eindrücke von einer Wanderung zum Stausee von Vega Rio Palmas näher bringen. Der Embalse de las Peñitas wurde 1941 – 46 von Diktator Franco errichtet. Er wollte die im Winter zum Teil heftigen Regenfälle zur ganzjährigen Wasserversorgung nutzten. Das Unternehmen schlug fehl, die reißenden Wassermassen führten zu viel Geröll und Erde ins Tal und so verlandete der Stausee relativ schnell. Schnell bildete sich eine fruchtbare grüne Oase auf dieser Fläche, ein Paradies für verschiedene Vogelarten. Steigt man an der Staumauer die dahinter liegende Schlucht hinab kommt man zur kleinen Ermita de Virgen de la Peña. Die Kapelle wurde 1593 zu Ehren der Schutzpatronin der Insel , Virgin de la Peña erbaut.

Der Weg startet am Restaurant Casa de Naturaleza etwas außerhalb von Vega Rio Palmas und führt durch das Trockenbett des mit Palmen bewachsenen Barranco de las Peñitas.

Das Gebiet rund um den verlandeten See ist ein Paradies für Vögel. Besonders am frühen Morgen hört man hier ein wahres Konzert an verschiedenen Vogelstimmen.

Je nach Jahreszeit ändert sich das Bild. Nach starken Regenfällen steht auch mal Wasser auf der sonst völlig ausgetrockneten Fläche. Dann kann man in der Tat von einem See sprechen.

Von hier an geht es an der Staumauer vorbei hinunter in die Schlucht. Die Felsen rechts und links der Schlucht gehören zu den ältesten Gesteinsschichten der Insel. Sie haben sich durch tektonische Plattenverschiebungen am Grund des Atlantik aufgetürmt.

Weiter geht es hinab in Richtung der kleinen Ermita. Die Felsen rechts und links der Schlucht wirken gewaltig und man kommt sich als Mensch klein und verloren vor. In den Senken stehen fast immer Pfützen vom letzten Regen. Mit etwas Glück trifft man dort schon mal auf Enten.

Nach einigen Metern abwärts kommt die keine Kapelle in Sicht und das Ziel ist erreicht. Wer möchte kann hinein schauen, die Türe steht meist offen.

Wer dann noch Lust verspürt kann auf einem Weg hinter der Kapelle ins Tal von Buen Paso gelangen. Das Ende der Schlucht war schon öfter Drehort bekannter Filmproduktionen. Unter anderem wurden Szenen von Exodus und The Eternals dort gedreht.

Wer einen zweiten Wagen in Ajuy geparkt hat könnte jetzt durch den Barranco bis dort hin wandern. Ansonsten führt die selbe Strecke wieder zurück zum Startpunkt der Wanderung. Dort eignet sich das Casa Naturaleza zur Einkehr und zum Aufladen der Akkus.

Und am Ende der Tour stellt sich die Frage ob dieser Kollege mich die ganze Zeit von oben beobachtet hat?

Ajuy und das Felsentor „Peña Horadada“

Ajuy das ehemalige Puerto de la Peña

Der kleine abgelegene Fischerort Ajuy an der rauen Westküste von Fuerteventura ist bekannt durch seine „Piratenhöhlen“. Etwa zwei Kilometer außerhalb liegt die „Caleta Negra“, die schwarze Bucht. Bis zu 600 Meter ragen dort die Höhlen in den Felsen. Außerdem kann man eine schöne Wanderung entlang der Steilküste zum Felsentor Peña Horadada machen.

Der Strand von Ajuy wird aufgrund von Piratenangriffen auch Playa de los Muertos (Strand der Toten) genannt. Er ist schwarz und wegen gefährlicher Strömungen nicht zum Baden geeignet!

Der Weg zu den Höhlen ist nicht zu übersehen und leicht zu erreichen. Entlang an bizarren und fossilen Gesteinsformationen führt am Ende eine Treppe in die Unterwelt.

Geht man aber oberhalb der Höhlen über einen Pfad entlang der Steilküste hat man von der gegenüberliegenden Seite einen tollen Einblick in die Haupthöhle. Auf diesem Weg geht es auch weiter zum Felsentor Peña Horadada am Ende des Barrancos de la Peña. An dieser Stelle soll im Jahre 1402 der Eroberer Jean de Bethencourt auf Fuerteventura angekommen sein. Der Felsen mit seinem vom rauhen Atlantik ausgewaschenen Loch wirkt aus der Ferne noch relativ unscheinbar. Steht man dann davor ist er schon sehr imposant.

Das Felsentor Peña Horadada

Das Felsentor „Peña Horadada“ befindet sich an der Mündung des Barranco de la Peña in der Nähe der Piratenhöhlen von Ajuy. Es handelt sich um eine 20 m. hohe Klippe, in die die starke Brandung ein Loch geschlagen hat.

Die American Star

Ein Kreuzfahrtschiff läuft auf Grund

Am 18. Januar 1994 lief das ehemalige Kreuzfahrtschiff „American Star“ vor der Westküste von Fuerteventura auf Grund. Das Schiff war von Piräus im Schleppverband unterwegs nach Thailand um dort zu einem schwimmenden 5* Hotel umfunktioniert zu werden. Vor den Kanarischen Inseln geriet der Verband in schwere See, die Schleppseile rissen und die American Star trieb steuerlos auf die Küste zu. Nachdem sie auf dem felsigen Untergrund fest saß zerbrach das Schiff innerhalb von 48 Stunden in zwei Teile. Die American Star hatte ihre letzte Ruhestätte gefunden. Seit März 2007  ist nichts mehr von dem einst so stolzem Schiff zu sehen.

Die Playa de Garcey im Westen von Fuerteventura, hier lief die American Star am 18. Januar 1994 auf Grund. Der Strand liegt am Rande des militärischen Sperrgebiet!

Die American Star von oberhalb der Playa de Garcey gesehen.

Wer neugierig geworden ist und mehr über die American Star erfahren möchte, das Explorer Magazin hat dem Schiff eine sehr umfangreiche Seite gewidmet!  Den Link dafür findest du unten.

www.explorermagazin.de/amstar