Der Parque Natural de Corralejo und die Dünenstrände
Corralejo, im Nordosten von Fuerteventura ist vor allem wegen seinem Naturpark „Parque Natural de Corralejo“ mit den Dünenstränden bekannt. Dieses Gebiet liegt etwas außerhalb vom Ortskern in südlicher Richtung. Der Sand ist hell und fein und man hat eine tolle Aussicht auf die kleine Insel Lobos und dahinter auf Lanzarote. Aus dem ehemaligen Fischerdorf ist mittlerweile der zweigrößte touristische Ort nach Jandia/Morro Jable geworden. Trotzdem gibt es noch einen kleinen historischen Stadtkern und die Uferpromenade lädt zum flanieren ein. Dort gibt es auch einige gute Restaurants wo man mit tollem Meerblick fangfrischen Fisch genießen kann.
Aus Richtung Süden kommt man mit dem Mietwagen am schnellsten über die neu angelegte Autobahn nach Corralejo. Eine zweite Möglichkeit ist die alte Hauptstraße FV 1 die allerdings bald für den Autoverkehr gesperrt werden soll.
Parque Natural de Corralejo
Die Dünenstrände von Corralejo
Südlich von Corralejo erstreckt sich das Dünengebiet des Nationalparks auf etwa elf Kilometern Länge.
Die Uferpromenade
Hier gibt es viele Lokale die frischen Fisch anbieten oder einfach nur auf einen Cafe con Leche einladen.
Hafenimpressionen mit Blick auf den „Volcanes de Bayuyo“
Von der Hafenmauer hat man eine großartige Aussicht auf die Insel Lobos. Die in der Meerenge, zwischen Fuerteventura und Lanzarote gelegene, unbewohnte Insel ist 4,58 Quadratkilometer groß. 1994 wurde Lobos zum Naturpark Parque Natural del Islote de Lobos erklärt und ist zudem ein Vogelschutzgebiet.
Der Pico de la Zarza ist mit 807 Meter der höchste Berg von Fuerteventura, er befindet sich auf der Halbinsel Jandia im Süden der Insel. Der Gipfel ist durch einen leicht begehbaren, 7,5 km langen Wanderweg (PR FV 54) relativ einfach zu erreichen (ausreichend Wasser und eine Kleinigkeit zu Essen nicht vergessen!!!). Nur die letzten Höhenmeter sind etwas steiler und erfordern ein wenig Kondition. Startpunkt hierfür ist der Wasserspeicher am Ortseingang von Jandia, oberhalb der Occidental Hotels (ehemals Barcelo). Man kann auch über einen der benachbarten Barrancos zur linken (Barranco de Viniamar) oder rechten Seite (Barranco de Butihondo) nach oben gelangen. Für diese Varianten möchte wir keine Empfehlung abgeben da sie nur für geübte Wanderer geeignet sind!
Der Aufstieg durch einen der Barrancos geht über viel Geröll und ist zum Teil weglos. Dafür ist er wesentlich interessanter und bietet viele visuelle Eindrücke und Fotomotive. Die Steigung ist auf den ersten Kilometern moderat und manchmal wird man von neugierigen Ziegen beobachtet. Es lohnt sich durchaus auch mal zurück zu schauen.
Am Steilhang des Barrancos muss ein großes Areal von Wolfsmilchgewächsen durchquert werden. Auch wenn diese Pflanzen von unten noch recht klein wirken, manche sind über zwei Meter hoch! Wolfsmilch ist auf Fuerteventura relativ häufig anzutreffen. Im Gran Valle in Jandia gibt es sogar eine endemische Art die nur auf Fuerteventura beheimatet ist, die Jandia-Wolfsmilch!
Ständige Beobachter sind Ziegen, die aus angemessener Entfernung unsere Kletterkünste beobachten. Manchmal hab ich den Eindruck dass wir von denen nur müde belächelt werden.
Und manchmal muss man eine Strecke auch zwei oder dreimal gehen um etwas Neues zu entdecken. Beim dritten Mal hat uns eine Ziege auf eine Höhle aufmerksam gemacht. Der Weg dorthin war etwas beschwerlich aber die Walkers sind nun mal neugierig. Die Aussicht von dort war genial und der Platz ideal für eine Pause.
Irgendwann endete der Weg durch den Barranco, das letzte Stück bis zum Gipfel führt wieder über den offiziellen Wanderweg. Mit jedem Höhenmeter wird die Aussicht spektakulärer!
Der Wanderweg führt bis an ein Gatter mit Maschendrahtzaun. Damit keine Ziegen in den umzäunten Bereich eindringen können muss das Tor nach durchqueren wieder geschlossen werden. Von hier an sind es nur noch wenige Meter bis zum Ziel. Das letzte Stück ist relativ steil aber bei erreichen des Gipfels wird man für die Strapazen mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Schon kurz vorher kann man bei guten Wetterverhältnissen zwischen den Gipfeln der Nachbarberge den Roque del Morro von Cofete sehen. Mit ein wenig Glück erkennt man sogar den den kleinsten Leuchtturm der Kanaren an der Punta Pesebre! Manchmal ist sogar Gran Canaria zu sehen!
Ich kann nur empfehlen vor einer Wanderung zum Pico sich über das Wetter zu informieren. Bei klarer Sicht kann man in Richtung Norden bis Cotillo blicken. Die beiden unteren Bilder zeigen den Unterschied.
Die Aussicht auf den Strand von Cofete ist atemberaubend. Fuerteventura liegt uns zu Füßen, die Villa Winter und die Felseninsel Islote, wo der Strand von Barlovento beginnt.
Am Gipfel sind es die Raben die einen ständig beobachten. Wie alle wilden Tiere sollte man auch diese neugierigen Burschen nicht füttern. Ein unbeobachteter Rucksack wird schon mal von den frechen Gesellen genauer untersucht.
Nach einer ausgiebigen Trink und Fotopause geht es vollgepackt mit wunderschönen Eindrücken den Wanderweg zurück nach Jandia. Wer auf Fuerteventura im Süden Urlaub macht sollte wenigstens einmal hoch auf den Pico. Am Ende der Wanderung bietet sich nochmal eine gute Übersicht auf die geschlossene Anlage „Stella Canaris“ und den Strand mit seinem Leuchtturm.
Eine Wanderung zu den Barloventostränden an der Westküste von Fuerteventura gehört zu den schönsten Aktivitäten die man auf der Insel unternehmen kann. Wer diese Tour machen möchte muss trittsicher und schwindelfrei sein. Ein großer Teil der Strecke führt auf einem schmalen Pfad am Rande der Steilküste entlang. Ausgangspunkt für diese Wanderung ist das „Valle de Pecenescal“, etwas außerhalb der Costa Calma.
Anfangs führt der Weg durch ein Sandgebiet, welches durch Erosion ein wenig an den Grand Canyon im Kleinformat erinnert.
Weiter geht es durch den feinen, tiefen Sand, je nach Wetter und Jahreszeit kann das sehr schweißtreibend sein. Ein Schild will uns sagen, hier befinden wir uns in einem Jagdgebiet. Und dann taucht der Atlantik wieder vor uns auf. Langsam scheint er sich aus der Sandwüste zu erheben. Der Sand, vom Wind zu einem Wellenmuster geformt, verwandelt sich plötzlich in ein riesiges Feld mit fossilen Schneckengehäusen. Zwischendurch erheben sich ca. 20 cm kleine „Bäumchen“, die wie ein Bonsai ausschauen. Wer die Augen offen hält, kann in dieser Sandwüste erstaunliche Entdeckungen machen!
Diese Eindrücke und das vor uns liegende Panorama lassen unsere Herzen höher schlagen. Vor uns liegt sichelförmig das Jandiamassiv. Bei guter Sicht ist von hier aus schon der Felsen „Islote“ zu sehen. Dort enden die Barloventostrände und gehen in den Strand von Cofete über. Das Bild gibt einen Vorgeschmack auf das was uns erwartet!
Hier ändert sich auch die Landschaft. Wir steuern fast direkt auf die Steilküste zu. Von nun an ist Trittsicherheit gefragt. Der Pfad wird schmal und führt immer knapp an der Kante entlang. Der Untergrund kann unter den Füßen wegrutschen, das Gestein ändert sich ständig und unter uns tobt der Atlantik. Bizarre Lavaformationen oder Felsen tauchen vor uns auf. Hinter jeder Biegung ein anderes Bild……eines schöner als das Andere!
Und auf einmal ein Feuerwerk für alle Sinne. Unser Ziel, die Strände von Barlovento liegen vor uns!!!
Von diesem Punkt ist es nicht mehr weit und der Abstieg an den Strand kann beginnen.
Je nach Wasserstand besteht die Möglichkeit bis zur Felseninsel Islote zu laufen. Hier sind Uhrzeit und Gezeiten zu beachten. Das Zeitfenster für den Rückweg ist eng! Eine Rundwanderung ist die sicherere Alternative.
Nach einer ausgiebigen Pause am Strand machen wir uns auch wieder auf den Weg. Am Ende eines Strandabschnittes geht es einen schmalen Pfad steil bergauf. Ein Stück weit oben bietet sich erneut ein unvergesslicher Ausblick! Ein kleiner Felsen, geformt wie eine Ziege ragt aus dem Sand…….und dann der Blick rüber zu „Islote“ und Cofete!!!
Es wird langsam Zeit sich wieder vom Meer zu verabschieden. Ein letzter Blick auf den Atlantik und dann geht es bergauf, gefühlte 14 Etagen.
Oben angekommen geht es abwärts durch einen Barranco, bis wir wieder das Valle de Pencenescal erreichen. Eine wunderschöne Wanderung endet dort wo sie begonnen hat. Ich habe diese Wanderung garantiert nicht zum letzten Mal gemacht!
Cofete mit seinen Traumstränden und die sagenumwobene Villa Winter….für viele ein mystischer Ort. Cofete selbst besteht aus einer Handvoll ärmlich wirkender Hütten die von den Einheimischen aus Morro Jabel meist nur am Wochenende genutzt werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Cofete zu kommen. Mit einem Mietwagen, hier ist aus versicherungstechnischen Gründen ein Geländewagen zu empfehlen. Zusätzlich beim Verleiher nachfragen ob Cofete in der Versicherung abgedeckt ist. Seit Juli 2014 gibt es auch eine Busverbindung vom Morro Jabel nach Cofete. Der Bus ist geländegänig mit Allradantrieb ausgestattet. Die dritte Möglichkeit ist nach Cofete zu wandern. Der Weg führt über einen alten Versorgungspfad durch das Gran Valle. Wenn man den „Degollada de Cofete“ erreicht hat wird man mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt!
Durch Anklicken kannst Du die Bilder vergrößern!
Bilder oben: Aussicht bei der Ankunft mit dem Mietwagen…. inklusive einer schönen Begegnung, bzw. zu Fuß durch das Gran Valle hinter der Villa Winter!
Einer der ersten Anlaufpunkte bei der Ankunft in Cofete ist natürlich der Strand und der unterhalb vom Ort gelegene Friedhof. Die Gräber sind zwar alt, dennoch gilt es die Totenruhe zu bewahren und nicht über die Grabstätten zu laufen!
Die Bilder unten zeigen den Blick in Richtung Roque del Morro, 30 Meter ragt die Felsnadel aus den Fluten!
Eindrücke von einer Strandwanderung zur Felseninsel El Islote. Der kleine Felsen trennt die Strände von Cofete und Barlovento.
Und dann ist da noch die geheimnisvolle Villa Winter! Ihren Namen hat die Villa von ihrem Erbauer, dem 1893 geborenen deutschen Ingenieur Gustav Winter. Das 1936 errichtete Haus wurde allerdings nie fertig gestellt. Seitdem ranken etliche Geschichten um das alte Gemäuer. Die letzten Geheimnisse werden wohl nie aufgeklärt werden….und das macht die Villa zu einem so mystischen Ort.
Egal, wie man den Tag in Cofete verbracht hat…bevor es auf den Rückweg geht sollte man sich in der einzigen Bar des Ortes erfrischen. Der Fahrer eines Mietwagens sollte allerdings beachten dass auf Fuerteventura die Alkoholgrenze bei 0,0 Prozent liegt!
Betancuria, die ehemalige Hauptstadt von Fuerteventura gehört zum Pflichtprogramm für Jeden, der die Insel besucht. Es lohnt sich, auch mal abseits der 1410 erbauten Kirche „Santa Maria de Betancuria“ mit offenen Augen durch die Gassen zu streifen.
Betancuria wurde 1404 von dem Eroberer Jean de Bethencourt gegründet. Seitdem, bis 1834 war Betancuria Hauptstadt und Regierungszentrum. Anschließend übernahm Antigua diese Funktion. Seit 1860 bis heute ist Puerto del Rosario Hauptstadt.
Die gotische Kirche von Betancuria
Die gotische Kirche Santa Maria de Betancuria wurde 1410 in Form einer Kathedrale errichtet und war die erste Kathedrale auf Fuerteventura der Kanarischen Inseln. 1593 wurde die Kirche von kriegerischen Horden überfallen und später dann im 17. Jahrhundert in der heutigen Form wieder aufgebaut
Casa Santa Maria
Gegenüber der Kirche befindet sich die „Casa Santa Maria“, ein liebevoll restauriertes Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Das Restaurant ist sehr sehenswert, die Speisen sind hochpreisig aber ihr Geld wert!
Die Klosterruine
Am nördlichen Ortsrand befindet sich die verfallene Ruine des ehemaligen Franziskanerkloster „Convento de San Buenaventura“. Im Jahre 1416 wurde hier das erste Kloster der Kanarischen Inseln erbaut.
Weitere Eindrücke und Impressionen
In den kleinen Gassen und rund um die Kirche findet man zahlreiche Fotomotive. Für Betancuria sollte man etwas mehr Zeit opfern!
Wanderung auf einen Vulkan im Norden Fuerteventuras
Am 24 Januar 2020 war das Ziel der Costa Calma Walkers der Gipfel des Escanfraga. Treffpunkt zur Wanderung war früh am Morgen die Costa Calma dem <Basecamp> der Walkers. Dort sammelten wir noch unseren Gast ein und dann ging es mit dem Auto hoch in den Norden der Insel. Villaverde, ein wunderschöner Ort am Fuße des Escanfraga war unser Ziel.
Vor uns lag einer der schönsten Vulkane Fuerteventuras. Es galt ca. 530 Höhenmeter auf einer Strecke von 3,5 km zu überwinden. Den Aufstieg haben wir, Villaverde im Rücken, über den rechten Kraterrand gemacht. Unterwegs zum Gipfel haben wir dann noch ein paar dort am Berg ausgelegte Geocaches geloggt, kann man ja nicht einfach so dran vorbei gehen. Auf dem Gipfel angekommen ist ein Besuch der dort zu findenden Weihnachtskrippe natürlich ein “Muss“! Die Aussicht, die Stille der Natur dort oben, das alles entschädigt für jegliche Strapazen des Aufstiegs.
Klick auf ein beliebiges Foto startet die Slideshow!
Oben angekommen gilt es sich dann erst einmal für den Abstieg zu stärken und die Aussicht in Fotos festzuhalten. Der Abstieg ging dann von Villaverde aus gesehen über den linken Kraterrand. Der Weg ist ein wenig schwieriger, steiler und geht über viel Geröll. Aber auch das haben wir geschafft und sind wieder gesund am Startpunkt angekommen. Es war wieder einmal eine tolle Wanderung die auch unserem Gast Freude bereitet hat.
Wer einmal diese Wanderung machen möchte, dem empfehlen wir dringend Wanderschuhe und auch Stöcke zu benutzen! Der Weg ist steinig und es gibt auch viel Geröll, das sollte man bitte nicht unterschätzen!
Eure Costa Calma Walkers
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