Barloventostrand

Eine Wanderung zu den Barloventostränden

Eine Wanderung zu den Barloventostränden an der Westküste von Fuerteventura gehört zu den schönsten Aktivitäten die man auf der Insel unternehmen kann. Wer diese Tour machen möchte muss trittsicher und schwindelfrei sein. Ein großer Teil der Strecke führt auf einem schmalen Pfad am Rande der Steilküste entlang. Ausgangspunkt für diese Wanderung ist das „Valle de Pecenescal“, etwas außerhalb der Costa Calma.

Anfangs führt der Weg durch ein Sandgebiet, welches durch Erosion ein wenig an den Grand Canyon im Kleinformat erinnert.

Weiter geht es durch den feinen, tiefen Sand, je nach Wetter und Jahreszeit kann das sehr schweißtreibend sein. Ein Schild will uns sagen, hier befinden wir uns in einem Jagdgebiet. Und dann taucht der Atlantik wieder vor uns auf. Langsam scheint er sich aus der Sandwüste zu erheben. Der Sand, vom Wind zu einem Wellenmuster geformt, verwandelt sich plötzlich in ein riesiges Feld mit fossilen Schneckengehäusen. Zwischendurch erheben sich ca. 20 cm kleine „Bäumchen“, die wie ein Bonsai ausschauen. Wer die Augen offen hält, kann in dieser Sandwüste erstaunliche Entdeckungen machen!

Diese Eindrücke und das vor uns liegende Panorama lassen unsere Herzen höher schlagen. Vor uns liegt sichelförmig das Jandiamassiv. Bei guter Sicht ist von hier aus schon der Felsen „Islote“ zu sehen. Dort enden die Barloventostrände und gehen in den Strand von Cofete über. Das Bild gibt einen Vorgeschmack auf das was uns erwartet!

Hier ändert sich auch die Landschaft. Wir steuern fast direkt auf die Steilküste zu. Von nun an ist Trittsicherheit gefragt. Der Pfad wird schmal und führt immer knapp an der Kante entlang. Der Untergrund kann unter den Füßen wegrutschen, das Gestein ändert sich ständig und unter uns tobt der Atlantik. Bizarre Lavaformationen oder Felsen tauchen vor uns auf. Hinter jeder Biegung ein anderes Bild……eines schöner als das Andere!

Und auf einmal ein Feuerwerk für alle Sinne. Unser Ziel, die Strände von Barlovento liegen vor uns!!!

Von diesem Punkt ist es nicht mehr weit und der Abstieg an den Strand kann beginnen.

Je nach Wasserstand besteht die Möglichkeit bis zur Felseninsel Islote zu laufen. Hier sind Uhrzeit und Gezeiten zu beachten. Das Zeitfenster für den Rückweg ist eng! Eine Rundwanderung ist die sicherere Alternative.

Nach einer ausgiebigen Pause am Strand machen wir uns auch wieder auf den Weg. Am Ende eines Strandabschnittes geht es einen schmalen Pfad steil bergauf. Ein Stück weit oben bietet sich erneut ein unvergesslicher Ausblick! Ein kleiner Felsen, geformt wie eine Ziege ragt aus dem Sand…….und dann der Blick rüber zu „Islote“ und Cofete!!!

Es wird langsam Zeit sich wieder vom Meer zu verabschieden. Ein letzter Blick auf den Atlantik und dann geht es bergauf, gefühlte 14 Etagen. 

Oben angekommen geht es abwärts durch einen Barranco, bis wir wieder das Valle de Pencenescal erreichen. Eine wunderschöne Wanderung endet dort wo sie begonnen hat. Ich habe diese Wanderung garantiert nicht zum letzten Mal gemacht!

Cofete

Cofete und die sagenumwobene Villa Winter

Cofete mit seinen Traumstränden und die sagenumwobene Villa Winter….für viele ein mystischer Ort. Cofete selbst besteht aus einer Handvoll ärmlich wirkender Hütten die von den Einheimischen aus Morro Jabel meist nur am Wochenende genutzt werden. Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Cofete zu kommen. Mit einem Mietwagen, hier ist aus versicherungstechnischen Gründen ein Geländewagen zu empfehlen. Zusätzlich beim Verleiher nachfragen ob Cofete in der Versicherung abgedeckt ist. Seit Juli 2014 gibt es  auch eine Busverbindung vom Morro Jabel nach Cofete. Der Bus ist geländegänig mit Allradantrieb ausgestattet. Die dritte Möglichkeit ist nach Cofete zu wandern. Der Weg führt über einen alten Versorgungspfad durch das Gran Valle. Wenn man den „Degollada de Cofete“ erreicht hat wird man mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt!

Durch Anklicken kannst Du die Bilder vergrößern!

Bilder oben: Aussicht bei der Ankunft mit dem Mietwagen…. inklusive einer schönen Begegnung, bzw. zu Fuß durch das Gran Valle hinter der Villa Winter!

Einer der ersten Anlaufpunkte bei der Ankunft in Cofete ist natürlich der Strand und der unterhalb vom Ort gelegene Friedhof. Die Gräber sind zwar alt, dennoch gilt es die Totenruhe zu bewahren und nicht über die Grabstätten zu laufen!

Die Bilder unten zeigen den Blick in Richtung Roque del Morro, 30 Meter ragt die Felsnadel aus den Fluten!

Eindrücke von einer Strandwanderung zur Felseninsel El Islote. Der kleine Felsen trennt die Strände von Cofete und Barlovento.

Und dann ist da noch die geheimnisvolle Villa Winter! Ihren Namen hat die Villa von ihrem Erbauer, dem 1893 geborenen deutschen Ingenieur Gustav Winter. Das 1936 errichtete Haus wurde allerdings nie fertig gestellt. Seitdem ranken etliche Geschichten um das alte Gemäuer. Die letzten Geheimnisse werden wohl nie aufgeklärt werden….und das macht die Villa zu einem so mystischen Ort.

test

Egal, wie man den Tag in Cofete verbracht hat…bevor es auf den Rückweg geht sollte man sich in der einzigen Bar des Ortes erfrischen. Der Fahrer eines Mietwagens sollte allerdings beachten dass auf Fuerteventura die Alkoholgrenze bei 0,0 Prozent liegt!

Betancuria

Die ehemalige Hauptstadt Fuerteventuras

Betancuria, die ehemalige Hauptstadt von Fuerteventura gehört zum Pflichtprogramm für Jeden, der die Insel besucht. Es lohnt sich, auch mal abseits der 1410 erbauten Kirche „Santa Maria de Betancuria“ mit offenen Augen durch die Gassen zu streifen.

Betancuria wurde 1404 von dem Eroberer Jean de Bethencourt gegründet. Seitdem, bis 1834 war Betancuria Hauptstadt und Regierungszentrum. Anschließend übernahm Antigua diese Funktion. Seit 1860 bis heute ist Puerto del Rosario Hauptstadt.

Die gotische Kirche von Betancuria

Die gotische Kirche Santa Maria de Betancuria wurde 1410 in Form einer Kathedrale errichtet und war die erste Kathedrale auf Fuerteventura der Kanarischen Inseln. 1593 wurde die Kirche von kriegerischen Horden überfallen und später dann im 17. Jahrhundert in der heutigen Form wieder aufgebaut

Casa Santa Maria

Gegenüber der Kirche befindet sich die „Casa Santa Maria“, ein liebevoll restauriertes Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Das Restaurant ist sehr sehenswert, die Speisen sind hochpreisig aber ihr Geld wert!

Die Klosterruine

Am nördlichen Ortsrand befindet sich die verfallene Ruine des ehemaligen Franziskanerkloster „Convento  de San Buenaventura“. Im Jahre 1416 wurde hier das erste Kloster der Kanarischen Inseln erbaut.

Weitere Eindrücke und Impressionen

In den kleinen Gassen und rund um die Kirche findet man zahlreiche Fotomotive. Für Betancuria sollte man etwas mehr Zeit opfern!